Was bedeutet Desinfektion?
Wir kennen heute viele Infektionsmöglichkeiten des menschlichen Körpers mit Krankheitserregern.
Neben pathogenen Lebewesen, wozu neben Bakterien auch Pilze und Parasiten gehören, können uns
auch Viren, Prionen und andere Moleküle gefährlich werden. Etwas zu desinfizieren bedeutet, diese
Gefahrenquellen so zu entschärfen, dass sie keine Infektion mehr verursachen können. Die
Desinfektion ist damit quasi der Gegenspieler zur Infektion.
Was sind chemische Desinfektionsmittel?
Die Desinfektionsmittel, die im privaten und professionellen Bereich am häufigsten angewandt
werden, gehören zu den chemischen Desinfektionsmitteln. Oxidationsmittel können Sauerstoff (O2)
freisetzen. Sie wirken gegen Bakterien und Viren, einige Mittel wirken sogar gegen Sporen. Dazu
gehört Chlor und erklärt seinen Einsatz in Schwimmbädern. Aldehyde wirken gegen Bakterien, Viren,
Sporen und Pilze und kommen häufig in Raum- und Flächendesinfektionsmitteln vor. Damit ist bei
empfindlichen Flächen Vorsicht geboten, Aldehyde können Kunststoffe und Lacke angreifen. Alkohole
wirken gegen Bakterien, Pilze und gegen einige (behüllte) Viren. Gegen Sporen und viele Virenstämme
ist Alkohol zumeist wirkungslos. Wir kennen es als häufig verwendeter Bestandteil von Haut- und
Händedesinfektionsmitteln, aber auch von Oberflächendesinfektionsmitteln.
Was sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Desinfektionsmitteln?
Schon aus wenigen Beispielen wird ersichtlich, es gibt kein Mittel, dass gegen jede Art
Krankheitserreger gleichermaßen wirkt. Gute Desinfektionsmittel sind auf ihren Anwendungszweck
hin zugeschnitten und kombinieren zumeist mehrere Chemikalien, um eine optimale Wirkung zu
erzielen. Zudem werden in einigen Fällen Pflegemittel zugegeben, um unerwünschte Nebenwirkungen
zu reduzieren. Handdesinfektionsmittel werden oft mit pflegenden Zusätzen versehen. Diese Mittel
sollen möglichst gut verträglich für den Anwender sein, denn die Hände werden so häufig desinfiziert,
sie würden andernfalls schnell Schaden nehmen. Andere Hautdesinfektionsmittel sind oft ähnlich
zusammengesetzt, kommen jedoch zumeist ohne Pflegemittel aus. Sie werden zumeist vor
Operationen und Injektionen eingesetzt, mit dem wichtigsten Ziel, Keime abzutöten und eine Infektion
durch Keime auf der Haut des Patienten zu verhindern. Bei Flächendesinfektionsmitteln kommen die
verschiedensten Kombinationen zur Anwendung. Neben der Verträglichkeit mit der zu behandelnden
Oberfläche, sollte auch auf die Anwendungsform geachtet werden. Aggressive Mittel sollten nicht
unbedingt durch Sprühen verteilt werden, sondern alternativ durch Wischen. Einige
Desinfektionsmittel werden daher bereits als getränktes Desinfektionstuch, ggf. als Feuchttuchrolle,
angeboten. Alternativ können Einmalhandtücher und Papierhandtücher eingesetzt werden. Auch im
Sinne aktueller Hygienemaßnahmen ist es sinnvoll, einmal benutzte Handtücher, nach der Nutzung
wegzuwerfen.